Die Reise nach Rom war erfolgreich - sehr sogar! Bei meinem ersten Weltcup erreichte ich im top besetzten Feld über 20 Kilometer Platz 15. Eine deutliche Steigerung im Vergleich zum 13. Rang beim Europacup im letzten Jahr, zumal diesmal nur vier Europäer vor mir lagen. Meine persönliche Bestleistung aus dem Jahr 2014 konnte ich um 16 Sekunden verbessern, auf 1:21:26h. Vor allem konnten wir aber als Team überzeugen: Mit Christopher Linke (Platz 10) und Hagen Pohle (Platz 20) kamen wir unter den 23 Mannschaften auf Platz 4 - hinter China, Kanada und der Überraschung Ecuador, aber vor den starken Teams aus der Ukraine, Spanien, Indien und Mitfavorit Japan, der etwas enttäuschte. Wie bei unserem Europacupsieg im vergangenen Jahr waren wir auch diesmal die beste europäische Mannschaft - was uns bis vor einem Jahr wohl kaum jemand zugetraut hätte.
Die Strecke war ein Leckerbissen für Touristen - aber keine leichte für die Wettkampfteilnehmer. Nach dem Start vor dem Konstantinsbogen ging es zunächst über Kopfsteinpflaster, anschließend dann auf die Allee an den Caracalla-Thermen, auf der wir 19 der 20 Kilometer zurücklegen sollten. Die Allee hatte den Vorteil, dass wir größtenteils im Schatten gehen konnten. Ein Nachteil war, dass die Wenden zum Teil sehr eng waren, was bei der Masse an Gehern zumindest am Anfang eine Herausforderung war - nach 5 Kilometern bestand die Spitzengruppe noch aus über 50 Leuten. Es war an dem Nachmittag warm, aber nicht richtig heiß, sodass ich mir vornahm, ein hohes Tempo mitzugehen. Ich hielt mich die ersten 8 Kilometer am Ende der Spitzengruppe auf, bis ich mit ein paar anderen zurückfiel. Die 10-Kilometer-Marke passierte ich in 40:36min, was sogar eine neue persönliche Bestzeit für mich auf dieser Strecke ist. Anschließend kämpfte ich um jede einzelne Platzierung, denn jeder Platz konnte für die Teamwertung entscheidend sein. Im Fotofinish setzte ich mich noch gegen den Kanadier Evan Dunfee durch, mit dem ich mir bis zum Ziel im Caracalla-Thermen-Stadion einen packenden Kampf geliefert hatte.
Ich war mehr als zufrieden mit dem Ergebnis, so wie wir auch als Mannschaft stolz sein konnten. Als vierten Mann hatten wir noch Nils Brembach (Platz 61) im Team, der mit seinem Ergebnis nicht so zufrieden war, der aber auch wieder bessere Wettkämpfe zeigen wird. Für die Erholung von dem Wettkampf bleibt nicht viel Zeit, denn schon am 22. Mai stehen in Naumburg die Deutschen Meisterschaften über 20 Kilometer an. Ergebnisse
Die Fotos sind von Bernd Hefter.
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